Kostenkalkulation

Kurz erklärt

Meist eignet sich in frühen Phasen der Produktentwicklung bei wenig detaillierten Informationen der sogenannte parametrische Ansatz, um Produktkosten zu ermitteln. Diese Methode basiert auf dem Ansatz, aus technischen Beschreibungen eines Produktes und mit Hilfe von Parametern und Einflussgrößen die Produktkosten abzuleiten.

Parametrische Kostenkalkulation

Methoden und Software im digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg

Durch den digiZ Netzwerkpartner 4cost in Berlin wird fortan auch den ostwürttembergischen Unternehmen die Möglichkeit geboten, die Vorteile der parametrischen Kostenkalkulation kennenzulernen. Hierfür nutzt das digiZ die 4cost-Software aces und scenarioanalyser. Beide Tools ermöglichen den Anwendern valide und schnelle Kostenschätzungen bereits in frühen Phasen mit nur wenigen Informationen.
Schon jetzt nutzen viele Unternehmen digitale Technologien zur Produktentwicklung. Der strategisch kluge Einsatz digitaler Werkzeuge kann Entwicklungsprozesse in den Unternehmen beschleunigen, die Effizienz steigern und letztlich zu besseren Ergebnissen führen. Durch Softwaretools intensivieren sich zudem die unternehmensübergreifende Entwicklungsarbeit und der Datenaustausch. Am digiZ-Standort in Heidenheim werden Tools für die Produktentwicklung anschaulich und begreifbar demonstriert. Da die digitale Produktentwicklung neue Kompetenzen erfordert, wird dies im digiZ explizit adressiert und durch den Zugang über die vorhandenen Softwaretools und Methodenkompetenzen verdeutlicht.
Eine zentrale Rolle in der Produktentwicklung spielen die Kosten. In der Produktentwicklung werden nicht nur die technischen Produkteigenschaften festgelegt, sondern auch der größte Teil der Kosten. Deshalb hat die Entwicklung einen enormen Einfluss auf die Produktkosten und birgt daher ein beachtliches Potenzial zu deren Reduzierung. Ein wichtiger Baustein im digiZ ist die softwaregestützte Kontrolle und Optimierung der Kosten insbesondere auch in der Produktentwicklung.

Die Rolle der Kosten in der Produktentwicklung

Klassisch läuft in vielen Fällen die Ermittlung der vom Produkt verursachten Kosten gerade in der Entwicklungsphase unsystematisch und aufwendig ab. Das Produktmarketing und der Vertrieb liefern die Zielvorgaben vom Markt, welche vom Konstrukteur technisch umgesetzt werden sollen. Die Kostenrechnung ermittelt die Produktkosten in Abhängigkeit der Informationen mehr oder weniger genau, zumeist auf der Basis vorhandener Produkte, der Informationen und Expertenschätzungen vom Einkauf und der Produktion. Oft fehlt es an flexiblen, prozessorientierten Werkzeugen zur Kostenbeurteilung gerade in der Frühphase der Produktentwicklung. Aufgrund fehlender Hilfsmittel gibt es deshalb in vielen Unternehmen auch kaum Prozesse zur Verfolgung der Produktkosten in den aufeinanderfolgenden Phasen der Produktentwicklung. Die fehlende zuverlässige und frühzeitige Vorhersage sowie kontinuierliche Kontrolle der Produktkosten führen nicht zuletzt zu einem höheren Entwicklungsaufwand der Produkte, zu geringen Margen oder gar zu einem nicht wettbewerbsfähigen Marktpreis. Die große Relevanz eben dieser Produktkosten erfordert deshalb Lösungen der Kostenvorhersage, die sich auch in frühen Phasen der Produktentstehung anwenden lassen.

Der parametrische Ansatz zur Kostenermittlung

Ein großes Problem bei der Ermittlung der Produktkosten, insbesondere in der Frühphase der Entwicklung, ist die Verfügbarkeit von Informationen. Kosten können nur so genau sein wie die ihr zugrunde liegenden Informationen. Da in den frühen Phasen naturgemäß wenige Informationen vorhanden sind, können Kosten zum Teil nur geschätzt werden. Einzelschätzungen liefern zwar schnelle, aber kaum belastbare Resultate. Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto mehr kostenrelevante Informationen stehen zur Verfügung. In Abhängigkeit des Informationsniveaus in den unterschiedlichen Projektphasen ist der Einsatz unterschiedlicher Methoden zur Produktkostenermittlung sinnvoll. Meist eignet sich bei wenig detaillierten Informationen der sogenannte parametrische Ansatz, um Produktkosten zu ermitteln. Diese Methode basiert auf dem Ansatz, aus technischen Beschreibungen eines Produktes und mit Hilfe von Parametern und Einflussgrößen die Produktkosten abzuleiten. Der parametrische Ansatz ermöglicht es, von einfachen Teilen bis hin zu komplexen Systemen bestehend aus mechanischen, elektronischen und mechatronischen Komponenten der dazugehörenden Software, optischen Bauteilen und Baugruppen in allen Kombinationen valide Ergebnisse zu generieren.

Mit Methoden und Werkzeugen Kosten reduzieren

Durch den digiZ Netzwerkpartner 4cost in Berlin wird jetzt auch den Unternehmen in Ostwürttemberg die Möglichkeit geboten, die Vorteile der parametrischen Kostenermittlung kennenzulernen. Die digiZ Experten zeigen, wie Softwarelösungen mit Hilfe der Parametrik Kosten ermitteln und während des gesamten Beschaffungs- und Entwicklungsprozesses eingesetzt werden können. Zudem zeigt das digiZ, wie durch den idealen Einsatz geeigneter Softwaretools zur Kostenermittlung in der Produktentwicklung Kommunikationswege abteilungs- und unternehmensübergreifend verbessert und ein Kostenprozess erfolgreich implementiert werden können. Im digiZ wird außerdem sichtbar, wie die parametrische Kostenschätzung zur Unterstützung von Innovationsmethoden angewendet werden kann.
Denn um Kosten zu reduzieren, ist es oft erforderlich, Produkte neu zu denken und Aufgabenstellungen erfinderisch anzugehen. Genau hier setzt die TRIZ Methode mit ihren Innovationsprinzipien und Denkwerkzeugen an. Im digiZ werden Methoden der TRIZ Anwendungen zur Kostenreduzierung vorgestellt. Die Anwendung von TRIZ für die Kostenreduzierung kann als eigenständige Methode oder noch besser in Verbindung mit der parametrischen Kostenschätzung eingesetzt werden. Durch den Einsatz von TRIZ entstehen neue innovative Produkte und Lösungen. Mithilfe der softwaregestützten Parametrik können die Kosten dieser neuen und innovativen Lösungen und Produktvarianten schnell und belastbar ermittelt werden.

Autor

Peter Schmidt
Manager digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg