Aufzeichnung vom Dienstag, 1. Februar 2022

Schauplatz Industrie 4.0

Einblick in konkrete Anwendungen der Digitalisierung: Am digiZ-Standort Aalen wird die digitale Transformation lebendig
Bei der zweiten Etappe der Digitalwoche Ostwürttemberg wurde im Digitalisierungszentrum digiZ in Aalen am 1. Februar 2022 der dortige Schauplatz Industrie 4.0 vorgestellt. Bei der hybriden Veranstaltung mit rund 60 Teilnehmenden wurden in drei Kurzvorträgen Themen der Digitalisierung aufgegriffen.
© digiZ Ostwürttemberg
Die Stoßrichtung der Veranstaltung war klar umrissen: Unternehmen sollen an Anwendungsmöglichkeiten digitaler Prozesse sensibilisiert und herangeführt werden. In drei kurzen Impulsen wurden die Themen 5G, genossenschaftlich organisierte Digitalisierungslösungen sowie das Forschungsprojekt zur digitalen Transformation des Kalibrierwesens vorgestellt, ehe eine Erläuterung der Sachverhalte am Schauplatz Industrie 4.0 erfolgte. „Die Zukunft ist ein Abenteuer. Wir nehmen die KMUs hier im digiZ mit auf die Reise in diese Zukunft“, betonte Rudi Feil, ehemaliges IHK-Präsidiumsmitglied sowie Geschäftsführer bei Geo Data.
Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle lobte die Einrichtung des Digitalisierungszentrums. „Das Team leistet gute Netzwerkarbeit. Zusammen mit der Hochschule Aalen sowie der städtischen Wirtschaftsförderung werden die Zukunftsthemen vorangebracht“, sagte Steidle. Er hob auf die Aktivitäten der Stadt als Smart City-Modellkommune ab sowie auf das Digital Innovation Space, das Künstlicher Intelligenz zu einem Gesicht verhelfe.
Wolfgang Weiß, Geschäftsführer des Zentrums für Digitale Entwicklung (ZDE), schilderte die Relevanz von 5G-Campusnetzen für die Raumschaft. Da eine Standardisierung bevorstehe, müssten sich Firmen mit dem Thema auseinandersetzen. Er zeigte an den Beispielen bei BSH in Giengen, dem 5G-trAAfic-Projekt der Stadt Aalen sowie dem Logistikprojekt am Hamburger Hafen die Anwendung von 5G-Campusnetzen auf und animierte Firmen, solche Netze aufzubauen.
„Die Beantragung von Frequenzen geht zügig und die Kosten sind überschaubar“, sagte Weiß. Das Zusammenspiel der Akteure in der Region bezeichnete er als vorbildlich. „Der Transfer in kleine Firmen hinein wird in den kommenden Jahren stark zunehmen.“
Dr. Arnd Menschig von Zeiss Industrial Quality Solutions tauchte mit den Teilnehmenden in die Welt individuell zusammenstellbarer Apps und deren Anwendung bei KMUs ein. Er stellte das genossenschaftlich aufgebaute Projekt SCALE it vor, bei dem offene Plattformlösungen generiert werden. „Ein genossenschaftlicher App-Store wird als fairer Marktplatz für teilnehmende Firmen betrieben. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Sensorik. Eine entsprechende Testumgebung kann im Schauplatz Industrie 4.0 hier im digiZ betrachtet werden“, sagte Menschig.
Dr. Thomas Engel, Mitarbeiter der Siemens AG, stellte das Forschungsprojekt GEMIMEG vor, welches das Kalibrierwesen digitalisieren soll und das bis Mitte 2023 läuft. Die Infrastruktur des digiZ wird von Engel und seinen Mitstreitern beim 18 Millionen Euro schweren und vom Bund geförderten Projekt genutzt. „Unser Demonstrator steht hier in Aalen im digiZ! Und hier arbeiten wir mit anderen Forschungsprojekten wie FABOS eng zusammen“, erläuterte Engel.
Peter Schmidt und Sarah Wörz vom digiZ-Team hatten sich am Ende der Vorträge in den Schauplatz Industrie 4.0 zurückgezogen, um via Live-Übertragung sowohl die Teilnehmenden vor Ort wie auch die digital Zusehenden über die Wirkweise der aufgebauten Anlagen zu informieren. „Wir laden alle dazu ein, sich über die Möglichkeiten unseres Schauplatzes zu informieren und beraten zu lassen“, sagte Peter Schmidt, Leiter des digiZ.
Dieses Angebot nahmen Anwesende bei der Digitalwoche gerne an. Im Austausch direkt an den Aufbauten wurde über mögliche digitale Anwendungen gesprochen – das Ziel der Veranstaltung war erreicht.