Social Media

Kurz erklärt

Hinter dem Begriff Social Media stecken digitale Medien, welche es den Nutzern ermöglichen, sich miteinander im Internet zu vernetzen, um sich dort auszutauschen sowie mediale Inhalte weiterzugeben.

Weiterbildung

Wir bieten Ihnen den Zertifikatslehrgang Social Media Manager (IHK) an. Weitere Informationen hier oder bei IHK-Ansprechpartnerin Kristina Hoppe, Tel. 07321 324-168.

Expertenbericht

Nasenfaktor und Reichweite

Wer glaubt, er hat eine Social-Media-Strategie, weil er für sein Unternehmen eine Facebook-Seite hat und hier einmal im Monat etwas postet, der irrt gewaltig. Viel wichtiger ist, dass Ihr Unternehmen online schnell gefunden wird und welches Bild Sie als Unternehmer vermitteln. Bei Kaufentscheidungen werden Produktbewertungen, Anwendervideos und Erfahrungsberichte der sozialen Medien zu Rate gezogen. Diese Entscheidungsmechanismen gelten für einen anderen, sehr wichtigen Unternehmensbereich genauso, für das Recruiting. Fachkräfte der Generation Y und Z durchleuchten Unternehmer in den sozialen Medien genauso, wie Sie das mit Ihren Bewerbern tun. Am Ende entscheidet immer der Nasenfaktor, den Sie und Ihr Unternehmen online vermitteln. Den kann man beeinflussen. Mit Strategie.
Noch immer arbeiten unzählige Marketingabteilungen mit der festen Überzeugung, dass Marketing nur noch im Senden von Massenkommunikation besteht, die von möglichst vielen Empfängern bemerkt und anschließend befolgt werden soll. Dabei werden laut einer McKinsey-Studie längst über zwei Drittel der Kaufentscheidungen durch Mundpropaganda beeinflusst. Die Vorzüge sind klar: Erstens: Mundpropaganda ist sehr gezielt. Zweitens ist sie unabhängig. Wer als Privatmensch über Marken, Produkte und Dienstleistungen spricht, verbindet üblicherweise keine finanziellen Interessen damit. Drittens: Mundpropaganda ist beliebt. Sie hilft dem potenziellen Kunden Komplexität, lange Suchzeiten und die Gefahr einer falschen Kaufentscheidung zu reduzieren.

Mund-zu-Mund-Propaganda rund um den Globus mit einem Klick

Mit den Möglichkeiten des Internets, haben sich die Gespräche rund um Unternehmen sowie deren Produkte ins Internet verlagert und hier potenziert. Jeder Produkttest und seine Bewertungen sind nur einen Klick entfernt. Es folgt der Preisvergleich beim Global Player: jeden betrifft das veränderte Käuferverhalten.
Um noch einen Schritt weiter zu gehen: Diese Prinzipien gelten nicht nur bei Kaufentscheidungen, sondern auch bei der Jobauswahl. Fachkräfte können sich derzeit aussuchen, für wen sie arbeiten wollen. Bei ihnen gelten oben genannte Entscheidungsmechanismen genauso. Wer zukunftsfähig bleiben möchte, muss diese Erkenntnisse zwingend in seine Marketingstrategie und das Recruiting mit einbeziehen.

Webseite ist weniger wichtig als Ihre Aktivität in den sozialen Medien

Für Selbständige und Unternehmer heißt das konkret: Natürlich benötigen Sie eine Webseite, aber Design und Inhalt sind sekundär, wenn Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung eingehalten werden, damit Sie besser gefunden werden. Doch die Nutzer schauen hier häufig als Letztes. Daher ist es wichtig, dass Sie in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Tun Sie dies regelmäßig, um die eigene Bekanntheit und Reichweite zu steigern. Machen Sie sich dafür einen Redaktionsplan, wann Sie welche Inhalte wo posten. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden und Kunden zu Wort kommen. Bleiben Sie dabei authentisch. Nutzen Sie Bilder und Videos, um Ihre Botschaft zu transportieren. Wenn diese nicht so professionell sind, verzeiht dies die Internetgemeinschaft bis zu einem gewissen Grad. Das heißt: Es reicht für den Anfang die heutige Handytechnologie für Videos und Fotos. Seien Sie im Dialog mit den Usern, bieten Sie Wissen und Unterhaltung in ausgewogenem Maß.

Posten Sie regelmäßig, sinnhafte und abwechslungsreiche Inhalte mit Mehrwert

Fragen Sie nach deren Meinung, veranstalten Sie Gewinnspiele, geben Sie auch kleine Einblicke hinter die Kulissen des Unternehmens und in Ihr privates Tun als Unternehmer. Zeigen Sie Freizeitausschnitte, einen Ausflug oder wenn Sie sich sozial engagieren. Kurz: Bleiben Sie interessant. Wer nicht regelmäßig etwas postet, der verliert seine Anhängerschaft auch schnell wieder. Über den richtigen Zeitpunkt lässt sich hinlänglich diskutieren. Wir haben für unsere B2B-Kunden festgestellt, dass der beste Zeitraum für Twitter-Tweets unter der Woche zwischen 12 und 15 Uhr liegt, wobei die meisten Retweets um 15 Uhr geschehen.
Die beste Zeit für Facebook-Postings liegt unserer Erfahrung nach zwischen 12 und 15 Uhr, auch am Wochenende. Zu diesen Zeiten ist die Interaktionsrate am höchsten. Bei Instagram ist es sinnvoll zwischen 6 und 12 Uhr zu posten.
Je mehr Sie über Ihre Zielgruppe wissen, umso besser können Sie diese inhaltlich und zeitlich bedienen. Umgedreht bedeutet es: Je mehr Ihre Zielgruppe über Sie weiß, umso besser wird die Kundenbindung und Ihre Sichtbarkeit im Netz.
Sind Sie als Unternehmer sympathisch, kauft man Ihre Produkte und Dienstleistungen, vor allem, wenn diese von anderen positiv bewertet wurden. Deshalb pflegen Sie das eigene und das Unternehmensimage gut und sorgen so für einen positiven Nasenfaktor. Am Einfachsten gelingt Ihnen das im ersten Schritt mit einem kostenlosen My-Business-Eintrag bei Google.
Im zweiten Schritt kümmern Sie sich um positive Bewertungen auf Ihren Sozialen Unternehmenskanälen. Lassen Sie Ihre Kunden zu Wort kommen. Bieten Sie dafür Mehrwert. Videos sind hier ein beliebtes Mittel. Erklären Sie Ihre Produkte, deren Anwendung und Nutzen im Video. Dreamland hat zum Beispiel mit Anwender-Videos für Medizinprodukte der Firma Hartmann beste Erfahrungen gemacht. Sie kommen bei den Kunden so gut an, dass wir diese Videos mit professionellen Sprechern in den jeweiligen Landessprachen vertonen für die weltweiten Endkunden.
Mit einem eigenen YouTube-Kanal, Vimeo, aber auch bei Instagram und Facebook haben Sie die Möglichkeit, hier kostengünstig und regelmäßig Videos online zu stellen. Diese sollten nicht zu lang sein und neben sinnvollem Inhalt ein gewisses Maß an Professionalität aufzeigen, wenn es um Bild-, Licht-, und Tontechnik geht. Die Suchmaschinen-Anfragen können längst schon aus Videobotschaften den richtigen Inhalt herausfiltern und den Usern entsprechende Vorschläge machen.
Die Nutzer-Suche über das Handy, Geotagging und die ständig verbesserten Algorithmen der Suchmaschinen, lassen sich von regionalen Unternehmern und Dienstleistern nutzen. Der Tischler aus Hamburg wird dem Heidenheimer Kunden nicht angezeigt, der längst schon solche ortsbezogenen Anfragen stellt. Doch ist der Heidenheimer Handwerker auf internationalen Seiten wie Pinterest oder Hozz mit inspirierenden Produktbildern vertreten, stärkt das die regionale Reputation und Bekanntheit dank besserer Suchergebnisse gewaltig.
Social Media kostet Zeit. Das war im traditionellen Marketing aber nicht anders. Außerdem gibt es Internet-Tools wie beispielsweise Hootsuite. Diese helfen Inhalte zu planen, auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu teilen und entsprechend an das jeweilige Format anzupassen.

Reichweite und Reputation von Xing und LinkedIn richtig nutzen

Das Business-Netzwerk Xing vereint drei Vorteile: Die Erhöhung der eigenen Reichweite durch die gute Google-Positionierung, das Stärken eines Images von Ihnen und Ihrem Unternehmen sowie das zielgerichtete Suchen neuer Mitarbeitenden. Hier sollten Sie ein persönliches Unternehmerprofil anlegen sowie eines für Ihr Unternehmen. Wichtig ist, dass es immer wieder durch Statusmeldungen und neue Bilder Bewegung auf dem Profil gibt. Gleichzeitig ist es von Vorteil den verschiedenen Fach- und Regionalgruppen beizutreten und hier mit fundiertem Wissen bei Kommentaren oder sogar eigenen Fachbeiträgen zu punkten. Das stärkt das eigene Profil und untermauert Ihre Kompetenz.

Suchen Sie neue Mitarbeitende, ist Xing ebenfalls eine gute Wahl. Da hier neben der beruflichen Vita Querkontakte bestehen können, die bei Bedarf schon etwas über den potentiellen Mitarbeiter berichten können. LinkedIn ist das internationale Pendant zu Xing. Wer global tätig ist, sollte hier unbedingt das gleiche Engagement pflegen. Denken Sie bei Ihrem Recruiting auch an die jüngere Generationen Y und Z. Sie informieren sich auf den sozialen Netzwerken über die Unternehmen. Ihr Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Je aktiver Sie dort sind, umso leichter generieren Sie hier neue Mitarbeitende. Es kostet Sie einen Bruchteil dessen, was eine klassische Printanzeige kostet und erreicht die richtige Zielgruppe.


Was sagen Ihre Mitarbeiter im Internet über Sie?

Was Hotelbewertungsplattformen für die Reiseplanung sind, ist kununu für die Jobsuche: Hier finden sich Insider-Informationen zu über 795.000 Arbeitgebern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wer ein Unternehmen führt, sollte zwingend schauen, ob und vor allem wie sein Unternehmen hier vertreten ist. Auf kununu geben die dort tätigen Mitarbeitenden, Ex-Mitarbeitende, Praktikanten und Auszubildende ihre Erfahrungen mit Betriebsklima, Aufstiegschancen und Mitarbeiter-Goodies anonym weiter. Nutzen Sie diese Plattform für sich. Bitten Sie aktiv Ihre Mitarbeitenden darum, hier eine Bewertung abzugeben – bevorzugt natürlich eine positive. Sind bereits negative Bewertungen vorhanden, sollten Sie selbstkritisch sein und schauen, welches Verbesserungspotential das Feedback bietet und wie das umgesetzt werden kann.
Fazit: Bevor Sie aktiv werden, überlegen Sie sich, welche Sozialen Medien für Sie und Ihr Unternehmen Sinn machen, welche Inhalte Sie bieten können und was Sie damit erreichen wollen. Bedenken Sie auch: Schlimmer als gar keinen Facebook-Account zu haben, ist es: wenn dieser veraltet und schlecht gepflegt ist. Denn jede Strategie braucht eines: Kontinuität und einen langen Atem, um von Erfolg gekrönt zu sein. 


Autor

Fache
Marcus Fache
Geschäftsführer Werbeagentur Dreamland